Das Königreich Bhutan


... ein Land so groß wie die Schweiz, liegt in Südasien und grenzt im Süden an Indien und im Norden an die Autonome Region Tibet (China). Bhutans Abgeschiedenheit von der westlichen Welt ist zum größten Teil durch das Himalaya-Gebirge geprägt.

80 Prozent des Landes liegen in einer Höhe über 2.000 m. Mehr als zwei Drittel des Landes sind bewaldet. Die Hauptstadt Thimphu liegt im Westen des Landes in einer Höhe von 2.320 m und ist mit rund 115.000 Einwohnern größte Stadt des Königreichs. Höchster Berg des Landes ist der 7.570 m hohe Gangkhar Puensum, welcher noch nie von einem Menschen bestiegen wurde.

Bhutan ist mit rund 730.000 Einwohnern sehr dünn besiedelt. Zwei Drittel der Bevölkerung leben von Landwirtschaft und Viehzucht. Bhutan hat sich einen bäuerlichen Charakter ohne Industrieanlagen bewahrt. Über 80 Prozent der bhutanesischen Bauern besitzen eigenes Land.

Die rechteckige, diagonal unterteilte Nationalflagge Bhutans zeigt in ihrer Mitte einen weißen Drachen. Der obere, gelbe Teil der Fahne repräsentiert die weltliche Macht des Königs, der untere, orangefarbene den Buddhismus. Der Drache, dessen weiße Farbe die Reinheit symbolisiert, stellt das Land Bhutan dar, das in der Landessprache Dzongkha Druk Yul, "Land des Donnerdrachen", heißt. Die Juwelen in den Klauen des Drachen stehen für Reichtum und die Vollkommenheit des Landes.

Die Staatsreligion, der etwa 72 Prozent der Bevölkerung anhängen, ist die tantrische Form des Mahayana-Buddhismus. Der Buddhismus ist in Bhutan allgegenwärtig. So bestimmen Religion, Tradition und überlieferte Bräuche maßgeblich die bhutanische Etikette. Ihre wichtigsten Merkmale sind der Respekt vor den Gläubigen und vor allen religiösen Einrichtungen sowie das Tragen der Nationaltracht.

Bhutan befindet sich seit der Jahrtausendwende in einem Modernisierungsprozess. Die Bhutaner versuchen nur das zu übernehmen, was ihnen hilft den Lebensstandard zu verbessern, und dazu beiträgt, das Land im Rahmen seiner eigenen Traditionen zu entwickeln, ohne dabei die Umwelt zu zerstören. Die Betonung der traditionellen Werte ist genauso Ausdruck einer wohlüberlegten Regierungspolitik wie das Bemühen um sozialen und ökonomischen Fortschritt. Hieraus entsteht die Basis für das Konzept des Bruttosozialglücks, wie der vierte König Jigme Singye Wangchuck (Regierungszeit: 1972-2006) es einmal - als Gegenentwurf zum Bruttosozialprodukt - bezeichnet hat. Bhutans Konzept des Bruttosozialglücks basiert auf vier Grundprinzipien: gutes Regieren, dauerhaftes Wachstum, Umweltschutz und Schutz der Kultur.

Das politische System Bhutans besteht seit 2008 aus einer konstitutionellen Monarchie. Staatsoberhaut Jigme Khesar Namgyal Wangchuck ist der 5. König von Bhutan (Regierungszeit seit 2008). Eine Verfassung wurde auf Initiative des vierten Königs ausgearbeitet, 2005 dem Volk präsentiert, und 2008 vom 5. König ratifiziert. Im März 2008 wurde erstmalig eine Regierung demokratisch gewählt. Teil dieser Regierung ist die Nationalversammlung. Wahlen finden alle fünf Jahre statt. 2013 fanden die zweiten und 2018 die dritten Parlamentswahlen statt. Amtierender Premierminister ist Lotay Tshering von der Druk Nyamrup Tshogpa (DNT) Partei.